Am Abend des ersten September 1730 öffnete sich die Erde in der Nähe von Yaiza, genannt Feuerberge – heutiger Timanfaya Nationalpark.
Begleitet von Donner und Explosionen, dessen Lautstärke wir uns nicht vorstellen können, entstand eine bizarre Vulkanlandschaft.
Der heute als Nationalpark besonders geschützte Teil hat eine Fläche von ca. 51 km², der Gesamtumfang der in dieser Periode entstandenen vulkanischen Landschaft beträgt 174 km². Zum Vergleich: Aachen hat eine Fläche von ca. 160 km², Saarbrücken von 167 km².
Die vulkanische Landschaft ist bis heute unverändert und für Forscher ist dies ein riesiges Outdoor – Labor um Besiedelungsprozesse von Flora und Fauna zu studieren. Entlang des Timanfaya entwickelten sich geothermische Anomalien. Das Zentrum wurde auf dem Eiland des Hilario lokalisiert, hier herrschen an der Bodenoberfläche hohe Temperaturen, die aus tieferen Schichten stammen. Regen von Asche und Vulkangestein, wuchs ein neuer Berg aus der fruchtbaren Landschaft. Die Flammen, die aus dem Gipfel schossen, brannten während 19 Tagen. Immer wieder, bis 1736 und danach noch einmal 1824, mussten die Einwohner vor den Vulkanausbrüchen fliehen.
Ein Viertel der Insel wurde unter einer dicken Schicht aus Lava und Asche begraben und änderte drastisch das Erscheinungsbild Lanzarotes.
Mit dem Auto kann man bis zu diesem Punkt fahren und den Besuchern wird demonstriert, dass in 10 m Tiefe Temperaturen bis zu 600 Grad herrschen. In einem Erdloch fängt Stechginster plötzlich an zu brennen, Wasser verdampft in Sekundenschnelle unter der Oberfläche und der Wasserdampf schießt explosionsartig in die Höhe.
Hier oben gestaltete César Manrique 1970 das Restaurant “El Diablo”. Die Speisen werden mittels natürlicher Erdwärme über einem großen Grill gegart.
Im Restaurant selbst finden wir eine Hommage an den Eremit Hilario, der hier oben mit seiner Kamelstute gelebt hat. Hilario pflanzte einen Feigenbaum, dieser wuchs zwar, trug jedoch niemals Früchte, “da die Blüte sich nicht von der Flamme” ernähren konnte. Der gesamte architektonische Komplex ist kreisförmig angelegt und aus Vulkansteinen erbaut. Auch außerhalb des Restaurants setzen sich geschwungene Formen fort.
Für eine Tour durch die unberührte Vulkanlandschaft steigt man in klimatisierte Busse um. Auf Spanisch, Englisch und Deutsch erfahren die Besucher auf der “Vulkanroute” Einzelheiten über die Ausbrüche, über Hilario und die Flora und Fauna in diesem Gebiet.
Feuerberge Timanfaya Nationalpark Lanzarote
Die Strecke ist ca. 14 km lang und die Straßenführung perfekt der Umgebung angepasst. Sie erstreckt sich entlang der Hauptausbruchzone und man erkennt Höhlen, natürliche Öfen und die Ausmaße des Malpais, des unfruchtbaren Landes. Diese interessante Tour dauert ca. 40 Minuten und ist im Eintrittspreis inbegriffen.
Die Route der Vulkane wurde unter Leitung von César Manrique und Jesús Soto 1968 realisiert.
Fotogalerie – Kunst und Kulturzentren von Cesár Manrique
Videos des Timanfaya Nationalparks >
Eintritt: Erwachsene 9,–€,
Kinder (7-12 Jahre): 4,50 €
Öffnungszeiten: 10 Uhr bis 17.45 Uhr
(letzte Tour Vulkanroute 17.00 Uhr)
Sommer (01.07.-30.09.): 10 Uhr bis 18.45 Uhr
(letzte Tour Vulkanroute 18.00 Uhr)
Besuchen Sie den Timanfaya Nationalpark doch bei einer organisierten, grossen Inseltour mit dem Bus
oder bei einer privaten Inseltour mit dem PKW
Eine Google Map mit vielen Anregungen
und möglichen, privaten Inseltouren auf Lanzarote finden Sie hier >